Ein Stuhl von Jean Prouvé markierte den Anfang der Beziehung des Möbelherstellers Vitra mit dem Werk des französischen Konstrukteurs Jean Prouvé. Auch nach über zwanzig Jahren ist die Zusammenarbeit mit seinen Erben intensiv: Vitra überarbeitet die Kollektion mit neuen Farben und Stoffen und stellt neue, bisher nicht so bekannte Entwürfe vor.
Jean Prouvé war nicht als Architekt ausgebildet und arbeitete deshalb für die Umsetzung seiner Gebäudeideen mit modernen Architekten seiner Zeit zusammen, wie Eugène Beaudoin und Marcel Lods für La maison du peuple in Clichy-sur-Seine oder Pierre Jeanneret für ein Modell eines zerlegbaren Pavillons. Er ist bekannt für Konstruktionen aus standardisierten, vorgefertigten Strukturen, mit denen sich kostengünstiger Wohnraum realisieren liess – nach dem Zweiten Weltkrieg ein dringendes Bedürfnis. Später wirkte Prouvé in Paris als beratender Ingenieur bei zahlreichen wichtigen Bauprojekten mit und schrieb 1971 noch einmal Architekturgeschichte, als er beim Wettbewerb für den Bau des Centre George Pompidou die Jury leitete. Mit seinem Lebenswerk hat er einen bedeutenden Platz in der Architekturgeschichte erlangt.
Die Sammlung Jean Prouvé im Vitra Design Museum
Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein, Deutschland, beherbergt die weltweit umfangreichste Museumskollektion von Entwürfen des französischen Konstrukteurs Jean Prouvé. Ihre Anfänge stammen aus den 1980er-Jahren, als Rolf Fehlbaum (Chairman Emeritus von Vitra) einen Antony-Stuhl erwarb, den er in Paris entdeckt hatte. Damit war Fehlbaums Interesse am Werk von Jean Prouvé geweckt.