Vitra Schaudepot

Herzog & de Meuron, 2016

Nach aussen präsentiert sich das Vitra Schaudepot als monolithischer Baukörper aus gebrochenem Klinker, gekennzeichnet durch eine völlig fensterlose Fassade und ein schlichtes Giebeldach. Die Klinkersteine der Fassade wurden vor Ort gespalten und geben dem Gebäude eine lebendige Textur. Mit seinem schlichten und erhabenen Erscheinungsbild reflektiert das Schaudepot den kulturellen Wert der darin aufbewahrten Objekte. Das Innere des Gebäudes bietet ideale konservatorische Bedingungen, um die wertvollen Sammlungsstücke zu bewahren.

Die Haupthalle im Erdgeschoss des Schaudepots ist geprägt durch eine streng gerasterte Anordnung von Leuchtröhren an der Decke, die den Innenraum gleichmässig ausleuchten. Hier befinden sich neben der Dauerausstellung auch die Fläche für wechselnde, sammlungsbezogene Ausstellungen sowie der Eingangsbereich mit einem Shop. Ein dritter Bereich umfasst Garderoben, Sanitärtrakt sowie ein Café und verbindet das Gebäude mit der Restaurierungswerkstatt, der Bibliothek und den Büros des Vitra Design Museums.

Dem Schaudepot vorgelagert ist ein erhöhter, öffentlicher Vorplatz. Dieser bindet das Gebäude in das Architekturensemble auf dem Vitra Campus ein. Der Neubau bildet einen Kontrast zu der dynamischen Form des gegenüberliegenden Feuerwehrhauses von Zaha Hadid (1993) und korrespondiert mit der ebenfalls verklinkerten Fabrikhalle von Álvaro Siza (1992).
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Über den Architekten

Jacques Herzog und Pierre de Meuron wurden beide 1950 in Basel geboren und studierten von 1970 bis 1975 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich bei den Professoren Aldo Rossi und Dolf Schnebli Architektur. Nach ihrem Hochschulabschluss in Architektur 1975 gründeten sie 1978 ihr eigenes Architekturbüro. Seit 1994 haben sie eine Gastprofessur an der Harvard University und dozieren seit 1999 als Professoren an der ETH Zürich, wo sie das ETH Studio Basel – Institut Stadt Gegenwart – gründeten. 2001 wurden Jacques Herzog und Pierre de Meuron mit dem Pritzker-Architekturpreis ausgezeichnet, dem 2007 die Praemium Imperiale folgte.

Auf internationaler Ebene fand das Architekturbüro Herzog & de Meuron mit Projekten wie Dominus Winery in Napa Valley (1998), Tate Modern London (2000), Prada Epicenter Tokio (2003) und in neuerer Zeit mit dem Nationalstadion für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking (2007) Beachtung. Zu den kürzlich abgeschlossenen Projekten gehören die Elbphilharmonie in Hamburg und das neue Transforming Tate Modern Gebäude.

Weitere Projekte für Vitra:
2009 VitraHaus auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein, Deutschland

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