Leben und arbeiten in der Grossstadtoase

Paul Schrader hat sich ein Atelier und Zuhause eingerichtet – einen Ort zum Leben und für sein künstlerisches Schaffen.

Nach dem Abitur dachte ich nicht, dass Künstler ein echter Beruf sein könnte. Ich habe zunächst Jura studiert und als Anwalt gearbeitet. Aber das Malen hat mich immer begleitet. Wenn man für etwas brennt, wird Energie freigesetzt: Dann sind plötzlich Dinge möglich, die nicht erreichbar schienen. Inspiration ist wie eine Quelle oder ein Fluss. Die nächste Idee kommt bestimmt, aber wann, lässt sich nicht sagen. Das kann nachts sein oder in der U-Bahn.
„Malen ist etwas sehr Intimes – man muss sich sicher und entspannt fühlen. Dazu braucht es einen Ort, an dem man sich fallen lassen kann.“
In meinem Fall sind es vor allem Farbkombinationen, innere Bilder oder Traumlandschaften. Es ist ein Gefühl, das ich dann in Farben ausdrücke. Ich lebe und arbeite an unterschiedlichen Orten, aber hier habe ich meine Basis. Hier male ich am liebsten.

Es funktioniert nicht überall. Ein Haus ist wie eine Leinwand. Meins hat sehr hohe Wände und Decken, ganz in Weiss, und die Kunstwerke sind vor diesem Hintergrund ausgestellt.
Meine Möbel bleiben dort stehen, wo ich sie hinstelle. Wenn es einmal passt, passt es. Wie ein Gemälde: Man komponiert es und dann ist es unveränderlich. In der Möbelfrage verfolge ich keine Strategie: Ich mag etwas und alles passt irgendwie zusammen. Wie ein Kunstwerk kann auch ein Möbelstück als Zeitkapsel wirken. Der Schaffensmoment ist vorüber, aber jemand hat es gemalt oder, im Fall des Möbelstücks, entworfen. Wenn Sie ein Kunstwerk betrachten, erkennen Sie einen darin liegenden Wert, eingebettet in einen kulturellen Kontext. Der Erschaffer, die Zeit und das Werk verschmelzen zu einer Idee. Das gilt auch für klassische Möbel.

Paul Schrader ist freischaffender Künstler und war zuvor als Anwalt tätig. Er lebt und arbeitet in Hamburg.
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