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Miniatures Ball Chair

Eero Aarnio, 1965

In seiner einfachen, prägnanten Form und der signalhaften Farbigkeit ist Eero Aarnios Ball Chair ein typisches Symbol für die optimistische, konsumorientierte Populärkultur der 60er Jahre. Auch eine zeittypische, unverhohlene Begeisterung für das Technische wird deutlich: im exponierten Kunststoff, mit dem damals ganz neu selbst komplexe Formen relativ einfach in Serie produziert werden konnten, wie auch in der dynamischen Form, die an eine Raumkapsel erinnert.

Die Idee einer solchen beweglichen Kapsel als Aufenthaltsort innerhalb des Hauses nimmt aber auch schon Wohnkonzepte vorweg, wie sie in den 70er Jahren für eine junge, liberale Gesellschaft diskutiert wurden. Während die glänzend polierte Kugel nach außen futuristisch und kühl wirkt, verbirgt sich im Inneren ein abgeschirmter, gemütlicher Erlebnisraum. Geräusche von außen dringen nur sehr gedämpft ins Innere, wo man sich in vielerlei Positionen, etwa im Schneidersitz, komfortabel aufhalten kann. Dicht über dem Boden auf einen runden Metallfuß montiert, läßt sich die Kugel komplett um die eigene Achse drehen und damit der Ausblick aus der »Höhle« variieren. So steht der Ball Chair für eine besondere Kategorie häuslicher Objekte. Sie ist angesiedelt zwischen Möbel und Architektur und verkörpert Mobilität und Sesshaftigkeit zugleich.

Informationen

Produktfamilie

Miniatures Collection

Seit über 20 Jahren bildet das Vitra Design Museum Meilensteine des Möbeldesigns aus seiner Sammlung in Miniaturform nach. Die Kollektion ist zu einem Destillat der Geschichte des industriellen Möbeldesigns gewachsen – vom Historismus und Jugendstil über die Neue Sachlichkeit des Bauhauses bis zum Radical Design, zur Postmoderne und schliesslich in die Gegenwart. Die Stühle sind massstabsgetreu auf ein Sechstel verkleinert und dem historischen Original bis ins kleinste Konstruktions-, Material- und Farbgebungsdetail nachgebildet. Das gilt selbst für die natürliche Maserung von Holz, die Nachbildung von Schrauben oder aufwendige handwerkliche Herstellungsweisen. Das macht die Miniaturen zu beliebten Sammelobjekten und zu gutem Anschauungsmaterial für Universitäten, Designschulen und Architekten.