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Miniatures Little Beaver

Frank Gehry, 1986

Kartonmöbel als preiswerte und leichte Alternative zu traditionellen Möbeln tauchen schon während der 60er Jahre auf. Die meisten Entwürfe zielten darauf ab, dem Karton die nötige Tragfähigkeit durch Steck- und Faltverbindungen zu verleihen.

Gehry wählte ein anderes Verfahren, das massive Kartonmöbel, gleichsam Kartonskulpturen, entstehen ließ: »Ich schaute eines Tages in meinem Büro auf einen Stapel Wellpappe – das Material aus dem ich Architekturmodelle zu bauen pflegte – und ich begann damit zu spielen, es zusammenzukleben und es mit einer Handsäge und einem Taschenmesser in Form zu schneiden«. Nach den »Easy Edges« von 1972, einer Serie von außergewöhnlich stabilen Kartonmöbeln mit glatter Oberfläche, befasste sich Gehry seit Ende der 70er Jahre erneut mit Wellkarton als Material für den Möbelbau.

Mit den »Experimental Edges« schuf er außergewöhnlich großvolumige Armlehnstühle und Sessel mit einer rauhen, zottelig wirkenden Oberfläche. Streifen eines dicken Kartonmaterials, welches üblicherweise zur Füllung von Türblättern Verwendung findet, wurden längs zur Welle gesägt oder geschnitten und zu massiven Volumen unterschiedlichster Form verarbeitet. So entstanden Objekte als Einzelstücke oder in Kleinserien, die Möbelskulpturen und zugleich überraschend komfortable Sitzmöbel waren.

Informationen

Produktfamilie

Miniatures Collection

Seit über 20 Jahren bildet das Vitra Design Museum Meilensteine des Möbeldesigns aus seiner Sammlung in Miniaturform nach. Die Kollektion ist zu einem Destillat der Geschichte des industriellen Möbeldesigns gewachsen – vom Historismus und Jugendstil über die Neue Sachlichkeit des Bauhauses bis zum Radical Design, zur Postmoderne und schliesslich in die Gegenwart. Die Stühle sind massstabsgetreu auf ein Sechstel verkleinert und dem historischen Original bis ins kleinste Konstruktions-, Material- und Farbgebungsdetail nachgebildet. Das gilt selbst für die natürliche Maserung von Holz, die Nachbildung von Schrauben oder aufwendige handwerkliche Herstellungsweisen. Das macht die Miniaturen zu beliebten Sammelobjekten und zu gutem Anschauungsmaterial für Universitäten, Designschulen und Architekten.