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George Nelson

George Nelson zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten im amerikanischen Design. Als Architekt, Designer, Ausstellungsgestalter und Publizist prägte er den Design- und Architekturdiskurs über Jahrzehnte. Vitra ist der einzige legitimierte Hersteller eines Teils seiner Produkte für Europa und den Mittleren Osten.

Biographie

George Nelson, geboren 1908 in Hartford, Connecticut, USA, studierte Architektur an der Yale University. Ein Stipendium ermöglichte ihm 1932-34 ein Studium an der Amerikanischen Akademie in Rom. In Europa kam er mit den Bauten und Protagonisten der Moderne in Berührung.

1935 trat er in die Redaktion des «Architectural Forum» ein, der er bis 1944 angehörte. 1944 veröffentlichte er dort einen Grundsatzartikel über Wohnungsbau und Möbeldesign, der die Aufmerksamkeit von D.J. DePree, Chef der Möbelfirma Herman Miller Inc., erregte. Kurze Zeit später wurde George Nelson Designdirektor von Herman Miller. In dieser Position, die er bis 1972 innehatte, wurde er zu einer Schlüsselfigur des amerikanischen Designs: Er entwarf Möbel für den Wohn- und Bürobereich und holte Charles & Ray Eames, Isamu Noguchi und Alexander Girard zu Herman Miller.
«Das Ziel sollte sein, sein Standardprodukt laufend weiter zu verbessern.»
George Nelson
1957 schloss Vitra-Gründer Willi Fehlbaum seinen ersten Lizenzvertrag mit Herman Miller zur Möbelproduktion in Europa ab. Im Laufe der jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Vitra entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen George Nelson und Rolf Fehlbaum, der einmal sagte: «Kein Designer von Bedeutung hat so klug über Design gesprochen und so gut über Design geschrieben wie George Nelson.» George Nelson äusserte sich zu Designfragen in zahlreichen Artikeln und 11 Büchern, von denen «How to See» kürzlich bei Phaidon eine Neuauflage erlebte.
Neben seiner Position als Design Director bei Herman Miller betrieb Nelson seit 1947 sein eigenes Gestaltungsbüro «George Nelson Associates Inc.» und entwickelte in Zusammenarbeit mit profilierten Mitarbeitern wie Irving Harper, Ernest Farmer, Gordon Chadwick, George Tscherny oder Don Ervin unzählige Projekte und Objekte, von denen heute einige als Ikonen des «Mid-Century Modern» gelten. Als Architekt entwarf er Wohnhäuser, von denen vor allem das Sherman-Fairchild-Haus von 1941 Beachtung fand, und sein «Experimental House» war Ausdruck seines Interesses an Fertigbau und flexibler Grundrissplanung.

George Nelson starb 1986 in New York. Sein Nachlass befindet sich im Vitra Design Museum und umfasst rund 7400 Manuskripte, Pläne, Zeichnungen, Fotografien und Dias aus der Zeit von 1924 bis 1984. 2008/09 präsentierte das Vitra Design Museum die Ausstellung «George Nelson – Architekt, Designer, Autor, Lehrer».

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