VitraHaus

Herzog & de Meuron, 2010

Das VitraHaus ist der Flagshipstore von Vitra, hier werden die Möbel der Home Collection den Besuchern in inspirierenden Arrangements erlebbar gemacht. Vor diesem Hintergrund haben die Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron bei ihrem Entwurf auf die Form des Urhauses zurückgegriffen: Häuser mit Giebeldach, die einer Ausstellung von Wohnmöbeln am meisten gerecht werden, haben sie in die Länge gezogen, ineinander gestapelt und an den Stirnseiten mit mächtigen Fenstern verglast.

Die Auskragungen der einzelnen 12 Häuser schweben bis zu atemberaubenden 15 Meter übereinander und ergeben einen „Häuserhaufen“, der beinahe chaotisch anmutet. Mit 57 Metern Länge, 54 Metern Breite und 21,30 Metern Höhe überragt das VitraHaus die übrigen Gebäude des Campus – und gibt so nicht nur einen Überblick über die Vitra Home Collection, sondern auch über die nähere und weitere Umgebung.

Das VitraHaus beeindruckt darüber hinaus mit einer Tages- und einer Nachtansicht: Sieht man tagsüber aus dem VitraHaus in die Landschaft, so strahlt das Gebäude bei Dunkelheit von innen, während seine eigene Form sich auflöst. Die Räume öffnen sich, die verglasten Stirnseiten werden sozusagen zu Vitrinen, die über dem Vitra Campus und der Umgebung leuchten.

Über die Architekten

Jacques Herzog und Pierre de Meuron wurden beide 1950 in Basel geboren und studierten von 1970 bis 1975 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich bei den Professoren Aldo Rossi und Dolf Schnebli Architektur. Nach ihrem Hochschulabschluss in Architektur 1975 gründeten sie 1978 ihr eigenes Architekturbüro. Seit 1994 haben sie eine Gastprofessur an der Harvard University und dozieren seit 1999 als Professoren an der ETH Zürich, wo sie das ETH Studio Basel – Institut Stadt Gegenwart – gründeten. 2001 wurden Jacques Herzog und Pierre de Meuron mit dem Pritzker-Architekturpreis ausgezeichnet, dem 2007 die Praemium Imperiale folgte.

Auf internationaler Ebene fand das Architekturbüro Herzog & de Meuron mit Projekten wie Dominus Winery in Napa Valley (1998), Tate Modern London (2000), Prada Epicenter Tokio (2003) und in neuerer Zeit mit dem Nationalstadion für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking (2007) Beachtung. Zu den kürzlich abgeschlossenen Projekten gehören die Elbphilharmonie in Hamburg und das neue Transforming Tate Modern Gebäude.

Weitere Projekte für Vitra:
2016 Vitra Schaudepot auf dem Campus in Weil am Rhein, Deutschland

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