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Von Fäden, Formen und kreativer Freiheit
Interview mit Caterina und Raffaele Fabrizio von Dedar

Die Vitra Home Selection erweitert die Stoffauswahl von Vitra um gemusterte, Bouclé-, Velours- und Cordtextilien in verschiedensten Farben und bietet damit neue Möglichkeiten, Vitra-Produkte individuell zu konfigurieren. Die neuen Stoffe stammen von den renommierten Herstellern Kvadrat und Dedar.
Das familiengeführte Unternehmen Dedar wurde 1976 in der Nähe von Como gegründet und hat sich mit ausdruckstarken Textilien, die Handwerk und gestalterische Neugier verbinden, einen Namen gemacht. Im Interview spricht die Designautorin Anniina Koivu mit den Geschwistern Caterina und Raffaele Fabrizio – Kreativdirektorin und CEO – über die Entwicklung von Dedar: vom Bruch mit Traditionen bis zur aktuellen Zusammenarbeit mit Vitra.
Bevor wir über Dedar sprechen: Wie ist es zur Zusammenarbeit mit Vitra gekommen?
Raffaele Fabrizio (RF): Den ersten Kontakt mit Vitra hatte ich während meines Architekturstudiums am Politecnico di Milano. Ich war 23 Jahre alt, eine Gruppe von uns fuhr nach Norden, um den Vitra Campus zu besuchen. Herzog & de Meuron, Frank Gehry, Tadao Ando, Zaha Hadid, Álvaro Siza: Für angehende Architektinnen und Architekten war das wie ein Traum. Wir überquerten die Alpen in einem in die Jahre gekommenen, roten Alfa Romeo. Sonne in Italien, Schnee in der Schweiz.
Jahre später traf ich Till Weber, den Creative Director Interiors & Scenography von Vitra. Unser erstes Gespräch endete in einer Mischung aus Neugier und Zurückhaltung. Ich erinnere mich noch an seine Worte: «Ihr schafft es, dekorativ zu sein, ohne gekünstelt zu wirken» und «Keine Eile – wir prüfen neue Partnerschaften gründlich».
So blieben wir in Kontakt. Knapp zehn Jahre später kam es zur ersten Zusammenarbeit: eine Prouvé-Edition im Bouclé-Stoff «Karandash». Und inzwischen ist daraus eine umfassendere Kollektion geworden.
Raffaele Fabrizio (RF): Den ersten Kontakt mit Vitra hatte ich während meines Architekturstudiums am Politecnico di Milano. Ich war 23 Jahre alt, eine Gruppe von uns fuhr nach Norden, um den Vitra Campus zu besuchen. Herzog & de Meuron, Frank Gehry, Tadao Ando, Zaha Hadid, Álvaro Siza: Für angehende Architektinnen und Architekten war das wie ein Traum. Wir überquerten die Alpen in einem in die Jahre gekommenen, roten Alfa Romeo. Sonne in Italien, Schnee in der Schweiz.
Jahre später traf ich Till Weber, den Creative Director Interiors & Scenography von Vitra. Unser erstes Gespräch endete in einer Mischung aus Neugier und Zurückhaltung. Ich erinnere mich noch an seine Worte: «Ihr schafft es, dekorativ zu sein, ohne gekünstelt zu wirken» und «Keine Eile – wir prüfen neue Partnerschaften gründlich».
So blieben wir in Kontakt. Knapp zehn Jahre später kam es zur ersten Zusammenarbeit: eine Prouvé-Edition im Bouclé-Stoff «Karandash». Und inzwischen ist daraus eine umfassendere Kollektion geworden.
Ein Blick in die Vergangenheit: Was unterschied Dedar anfänglich von der traditionellen italienischen Textilkultur?
Caterina Fabrizio (CF): Dedar wurde mit dem Anspruch gegründet, Dinge anders zu machen. Das war 1976 in Mailand, in einer Zeit des ästhetischen Umbruchs. Mode und Gestaltung gingen neue Wege, es kam ein neues Verständnis von Eleganz auf, das Leichtigkeit, Unangepasstheit und Überraschung einschloss.
Unsere Mutter trug eine der ersten Nylon-Taschen von Prada – damals in der Luxusmode ein radikaler Akt. Dieses experimentelle Umfeld der späten 1970er- und frühen 80er-Jahre war für Dedar prägend: Die Qualität stand im Zentrum, ja, aber ebenso wichtig waren Neugier, Aktualität und Ausdrucksfreiheit.
RF: Für uns waren Textilien nie reine Dekoration. Vielmehr haben wir sie als Ausdrucksträger mit Funktion, Emotion und räumlicher Präsenz verstanden. Ein Stoff kann einen Raum ebenso beeinflussen wie das Mobiliar darin.
Welche Rolle spielten eure Eltern in dieser Entwicklung?
RF: Unsere Eltern kamen aus der Couture, wussten viel über Qualität und hatten ein ausgeprägtes Gespür für Verarbeitung und Stil. Gleichzeitig waren sie unerschrocken und offen – eine Freiheit, die sie sich nahmen, vielleicht sogar aus Naivität. So stellten sie Intuition und Geschmack über Konventionen.
CF: Sie waren Entdecker, immer neugierig, mit einem Interesse an Gestaltung aus allen Teilen der Welt. Diese Offenheit war der Antrieb für die Gründung von Dedar – und prägt uns bis heute.
Caterina Fabrizio (CF): Dedar wurde mit dem Anspruch gegründet, Dinge anders zu machen. Das war 1976 in Mailand, in einer Zeit des ästhetischen Umbruchs. Mode und Gestaltung gingen neue Wege, es kam ein neues Verständnis von Eleganz auf, das Leichtigkeit, Unangepasstheit und Überraschung einschloss.
Unsere Mutter trug eine der ersten Nylon-Taschen von Prada – damals in der Luxusmode ein radikaler Akt. Dieses experimentelle Umfeld der späten 1970er- und frühen 80er-Jahre war für Dedar prägend: Die Qualität stand im Zentrum, ja, aber ebenso wichtig waren Neugier, Aktualität und Ausdrucksfreiheit.
RF: Für uns waren Textilien nie reine Dekoration. Vielmehr haben wir sie als Ausdrucksträger mit Funktion, Emotion und räumlicher Präsenz verstanden. Ein Stoff kann einen Raum ebenso beeinflussen wie das Mobiliar darin.
Welche Rolle spielten eure Eltern in dieser Entwicklung?
RF: Unsere Eltern kamen aus der Couture, wussten viel über Qualität und hatten ein ausgeprägtes Gespür für Verarbeitung und Stil. Gleichzeitig waren sie unerschrocken und offen – eine Freiheit, die sie sich nahmen, vielleicht sogar aus Naivität. So stellten sie Intuition und Geschmack über Konventionen.
CF: Sie waren Entdecker, immer neugierig, mit einem Interesse an Gestaltung aus allen Teilen der Welt. Diese Offenheit war der Antrieb für die Gründung von Dedar – und prägt uns bis heute.
Wann fand der Übergang von der Mode zur Innenraumgestaltung statt?
CF: Diesen Schritt machte unser Vater zu einer Zeit, als Einrichtungsstoffe noch stark von Traditionen geprägt waren.
RF: Genau. Es dominierten florale Muster des 19. Jahrhunderts und barocke Ornamente. Gleichzeitig veränderten sich Möbel und Architektur, es entstanden neue Formen, Materialien und Arbeitsweisen. Textilien blieben jedoch stehen, sie hinkten der Entwicklung hinterher.
CF: Wir entwickelten Stoffe, die funktional und ästhetisch waren. Breite Fensterstoffe, auf Doppelbreitwebstühlen gefertigt, eröffneten neue architektonische Möglichkeiten. Die grosszügigen Formate betonten die Wirkung und waren dennoch praktisch. So enstand eine Verbindung zweier Welten: Die italienische Tradition feiner Seiden- und Wollstoffe traf auf den Geist der Gegenwart. Diese Dualität prägt unsere Haltung bis heute, mit ihr können wir in historischen Räumen Eleganz und neue Perspektiven verbinden.
RF: In heutigen Einrichtungen mischen sich Stile frei: ein Stammesobjekt neben einem modernen Möbelstück, ein Prouvé-Stuhl unter einem barocken Gemälde. Unsere Stoffe sind Teil dieser Sprache – ein Bindeglied zwischen Architektur, Kunst, Gestaltung und Geschichte.
Wie entwickelte sich Dedar weiter?
CF: Als Raffaele und ich Ende der 1990er-Jahre einstiegen, zählte Dedar rund 15 Mitarbeitende, heute sind es über 200. Ein Wendepunkt war das Hotel Costes in Paris, gestaltet vom Architekten Jacques Garcia: Es wurde mit unseren Stoffen ausgestattet und prägte den Stil der 1990er-Jahre mit.
Arbeitet ihr bei euren Kollektionen mit externen Designerinnen und Designern oder entstehen alle Entwürfe im Haus?
RF: Unsere Entwürfe entstehen alle intern. Das ist eine unserer Stärken. Das Arbeiten mit Textilien verlangt so viel Wissen über Garne, Webtechniken und Musteraufbau – für mich ist es näher an der Malerei als an industrieller Gestaltung. Die meisten Designer sind darauf nicht vorbereitet.
CF: Diesen Schritt machte unser Vater zu einer Zeit, als Einrichtungsstoffe noch stark von Traditionen geprägt waren.
RF: Genau. Es dominierten florale Muster des 19. Jahrhunderts und barocke Ornamente. Gleichzeitig veränderten sich Möbel und Architektur, es entstanden neue Formen, Materialien und Arbeitsweisen. Textilien blieben jedoch stehen, sie hinkten der Entwicklung hinterher.
CF: Wir entwickelten Stoffe, die funktional und ästhetisch waren. Breite Fensterstoffe, auf Doppelbreitwebstühlen gefertigt, eröffneten neue architektonische Möglichkeiten. Die grosszügigen Formate betonten die Wirkung und waren dennoch praktisch. So enstand eine Verbindung zweier Welten: Die italienische Tradition feiner Seiden- und Wollstoffe traf auf den Geist der Gegenwart. Diese Dualität prägt unsere Haltung bis heute, mit ihr können wir in historischen Räumen Eleganz und neue Perspektiven verbinden.
RF: In heutigen Einrichtungen mischen sich Stile frei: ein Stammesobjekt neben einem modernen Möbelstück, ein Prouvé-Stuhl unter einem barocken Gemälde. Unsere Stoffe sind Teil dieser Sprache – ein Bindeglied zwischen Architektur, Kunst, Gestaltung und Geschichte.
Wie entwickelte sich Dedar weiter?
CF: Als Raffaele und ich Ende der 1990er-Jahre einstiegen, zählte Dedar rund 15 Mitarbeitende, heute sind es über 200. Ein Wendepunkt war das Hotel Costes in Paris, gestaltet vom Architekten Jacques Garcia: Es wurde mit unseren Stoffen ausgestattet und prägte den Stil der 1990er-Jahre mit.
Arbeitet ihr bei euren Kollektionen mit externen Designerinnen und Designern oder entstehen alle Entwürfe im Haus?
RF: Unsere Entwürfe entstehen alle intern. Das ist eine unserer Stärken. Das Arbeiten mit Textilien verlangt so viel Wissen über Garne, Webtechniken und Musteraufbau – für mich ist es näher an der Malerei als an industrieller Gestaltung. Die meisten Designer sind darauf nicht vorbereitet.
Wie stellt ihr die Qualität sicher? Wo wird produziert?
CF: Rund 75 % unserer Produktion findet in Italien statt, insbesondere in der Region um Como. Wir arbeiten mit etwa 50 hochspezialisierten Betrieben zusammen: von der Garnfärbung über Veloursweberei und Stickerei bis zu Moiré. Einzelne handwerkliche Techniken – etwa Handweberei oder Stickerei – beziehen wir auch aus Frankreich und Indien.
Was sind die technischen Schwerpunkte von Dedar? Wofür seid Ihr besonders bekannt?
CF: Farbe! Unsere Palette ist charakterstark und oft stärker von der Mode als Einrichtungsanforderungen und -trends geprägt, was ihr Tiefe und Spielraum verleiht. Unsere Veloursstoffe – aus Baumwolle, Seide oder Wolle – sind ebenfalls ein Markenzeichen. Jede Faser hat ihren eigenen Charakter, aber alle vermitteln Sinnlichkeit und Struktur.
RF: «Margaritas» etwa erinnert an ein Blumenfeld, in das man eintaucht – abstrakt und ausdrucksstark, inspiriert von Willem de Kooning und dem Abstrakten Expressionismus. Mit seiner strukturierten Grundbindung erhält der Stoff eine taktile Tiefe. «Tiger Mountain» wiederum ist ein Jacquard-Velours, inspiriert von tibetischen Teppichmustern – konkret Tigermotiven aus einem alten Buch aus unserer Familienbibliothek. Ziel war nicht eine direkte Wiedergabe, sondern ein Echo unserer geheimnisvollen, kindlichen Ehrfurcht.
CF: Rund 75 % unserer Produktion findet in Italien statt, insbesondere in der Region um Como. Wir arbeiten mit etwa 50 hochspezialisierten Betrieben zusammen: von der Garnfärbung über Veloursweberei und Stickerei bis zu Moiré. Einzelne handwerkliche Techniken – etwa Handweberei oder Stickerei – beziehen wir auch aus Frankreich und Indien.
Was sind die technischen Schwerpunkte von Dedar? Wofür seid Ihr besonders bekannt?
CF: Farbe! Unsere Palette ist charakterstark und oft stärker von der Mode als Einrichtungsanforderungen und -trends geprägt, was ihr Tiefe und Spielraum verleiht. Unsere Veloursstoffe – aus Baumwolle, Seide oder Wolle – sind ebenfalls ein Markenzeichen. Jede Faser hat ihren eigenen Charakter, aber alle vermitteln Sinnlichkeit und Struktur.
RF: «Margaritas» etwa erinnert an ein Blumenfeld, in das man eintaucht – abstrakt und ausdrucksstark, inspiriert von Willem de Kooning und dem Abstrakten Expressionismus. Mit seiner strukturierten Grundbindung erhält der Stoff eine taktile Tiefe. «Tiger Mountain» wiederum ist ein Jacquard-Velours, inspiriert von tibetischen Teppichmustern – konkret Tigermotiven aus einem alten Buch aus unserer Familienbibliothek. Ziel war nicht eine direkte Wiedergabe, sondern ein Echo unserer geheimnisvollen, kindlichen Ehrfurcht.
Wie verändert sich eure Arbeitsweise bei Möbeln im Raum?
RF: Jeder Stoff wird für einen bestimmten Zweck entwickelt – Vorhänge, Wandbespannung, Polsterung etc. Bei Stoffen für Möbel sind technische Eigenschaften wie Scheuerfestigkeit, Pilling oder Farbechtheit besonders wichtig. Diese prüfen wir deshalb intensiv. Parallel berücksichtigen wir die Wirkung des Stoffs: Wie folgt er der Form des Objekts? Wie reagiert er auf Licht? Ein Gestaltungstrick: Wir verwenden oft denselben Faden für Kette und Schuss. Das ergibt eine visuelle Ausgewogenheit und eine gewisse «Griffigkeit», die auf Möbeln gut funktioniert – strukturiert, aber auch weich.
Wie geht ihr mit Mustern um?
RF: Beim Muster ist die Massstabfrage entscheidend. Grosse Muster wirken auch in Fragmenten, Wiederholung muss nicht starr sein. Viele unserer Stoffe setzen auf Bewegung, Empfindung und Textur und nicht auf frontale Wiedererkennbarkeit. Diese Haltung passt gut zur heutigen Auffassung von Möbeln und Interieurs.
RF: Jeder Stoff wird für einen bestimmten Zweck entwickelt – Vorhänge, Wandbespannung, Polsterung etc. Bei Stoffen für Möbel sind technische Eigenschaften wie Scheuerfestigkeit, Pilling oder Farbechtheit besonders wichtig. Diese prüfen wir deshalb intensiv. Parallel berücksichtigen wir die Wirkung des Stoffs: Wie folgt er der Form des Objekts? Wie reagiert er auf Licht? Ein Gestaltungstrick: Wir verwenden oft denselben Faden für Kette und Schuss. Das ergibt eine visuelle Ausgewogenheit und eine gewisse «Griffigkeit», die auf Möbeln gut funktioniert – strukturiert, aber auch weich.
Wie geht ihr mit Mustern um?
RF: Beim Muster ist die Massstabfrage entscheidend. Grosse Muster wirken auch in Fragmenten, Wiederholung muss nicht starr sein. Viele unserer Stoffe setzen auf Bewegung, Empfindung und Textur und nicht auf frontale Wiedererkennbarkeit. Diese Haltung passt gut zur heutigen Auffassung von Möbeln und Interieurs.
Personalisierung ist ein grosses Thema. Wie setzt ihr das im Textilbereich um?
CF: Etwas vom Faszinierendsten an Textilien ist, wie stark sie einen Raum verändern können. Die Wahl des richtigen Stoffes allein ist bereits eine Form der Individualisierung, denn er verleiht dem Raum Persönlichkeit und Emotionen. Aber Sie haben recht, Individualisierung ist nicht einfach. Das ist etwas, was wir vor allem bei Grossprojekten oder im Gastgewerbe machen.
RF: Manchmal sind die Anpassungen mehr funktional als ästhetisch. Ein Kunde liebt vielleicht ein Textil, aber es muss schwer entflammbar sein oder bestimmte Normen erfüllen. In solchen Fällen passen wir den Stoff an die Vorgaben an. Das kommt sogar recht häufig vor.
CF: Letztlich geht es bei Textilien um Ausdruck. Die Wahl eines Stoffes ist eine intime Entscheidung, ähnlich wie die Wahl eines Kleidungsstücks aus dem Kleiderschrank, sie verbindet Menschen mit einem Raum. Wir sehen uns als Ermöglicher dieses kreativen, emotionalen Prozesses. Das sehen wir auch im Ansatz von Vitra, die Produkte durch die Verwendung von Textilien mit starkem Charakter zu individualisieren. Auf diese Weise bedeutet Individualisierung nicht immer, etwas völlig Neues zu schaffen. Die Wahl des richtigen Textils ist bereits eine Form der Personalisierung – man denke nur an einen Prouvé-Sessel mit einem kobaltblauen «Karandash»-Bouclé.
CF: Etwas vom Faszinierendsten an Textilien ist, wie stark sie einen Raum verändern können. Die Wahl des richtigen Stoffes allein ist bereits eine Form der Individualisierung, denn er verleiht dem Raum Persönlichkeit und Emotionen. Aber Sie haben recht, Individualisierung ist nicht einfach. Das ist etwas, was wir vor allem bei Grossprojekten oder im Gastgewerbe machen.
RF: Manchmal sind die Anpassungen mehr funktional als ästhetisch. Ein Kunde liebt vielleicht ein Textil, aber es muss schwer entflammbar sein oder bestimmte Normen erfüllen. In solchen Fällen passen wir den Stoff an die Vorgaben an. Das kommt sogar recht häufig vor.
CF: Letztlich geht es bei Textilien um Ausdruck. Die Wahl eines Stoffes ist eine intime Entscheidung, ähnlich wie die Wahl eines Kleidungsstücks aus dem Kleiderschrank, sie verbindet Menschen mit einem Raum. Wir sehen uns als Ermöglicher dieses kreativen, emotionalen Prozesses. Das sehen wir auch im Ansatz von Vitra, die Produkte durch die Verwendung von Textilien mit starkem Charakter zu individualisieren. Auf diese Weise bedeutet Individualisierung nicht immer, etwas völlig Neues zu schaffen. Die Wahl des richtigen Textils ist bereits eine Form der Personalisierung – man denke nur an einen Prouvé-Sessel mit einem kobaltblauen «Karandash»-Bouclé.
Veröffentlichungsdatum: 23.05.2025
Autorin: Anniina Koivu
Bilder: 1., 7.–10., © Dedar; 2.–6., 11.–14. © Vitra