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Hello, Robot.
Neue Ausstellung im Vitra Design Museum
Seit dem 11. Februar läuft die Ausstellung “Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine ” im Vitra Design Museum. Erstmals umfassend wird darin der aktuelle Boom der Robotik untersucht – mit Beispielen von Robotern aus dem Wohnbereich, der Industrie, der Medizin, aus Film und Literatur. Wir haben die Kuratorin Amelie Klein zum Interview getroffen.
Die Ausstellung „Hello, Robot.“ zeigt auf, wie Robotik heute unser Leben verändert – und wie Design die Robotik verändert. In welchem Verhältnis stehen die beiden Bereiche Design und Robotics grundsätzlich?
Es ist unbestritten, dass wir auf dem Weg in eine intelligentere, autonomere – kurz: robotischere – Lebenswelt sind, als wir sie heute kennen. Design spielt bei der Gestaltung dieser neuen Lebenswelt eine verantwortungsvolle Rolle, denn über Design steuern wir, wie und wo wir den smarten Objekten und Systemen rund um uns begegnen, wie wir mit ihnen interagieren – und sie mit uns.Sollte uns die Zukunft mit Robotern Angst oder Freude machen?
Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort, und es kommt immer auf den Blickwinkel an – und vor allem natürlich darauf, welchen Roboter oder welches robotische System man genau vor sich hat. Wie auch immer, die Frage nach Angst oder Freude sollte zweitranging sein. Zunächst einmal geht es darum, dass wir uns fragen müssen: Wie wollen wir unsere Zukunft mit Robotern gestalten? Denn sie sind schon längst unter uns. Wir denken oft, dass ein Leben mit Robotern an unserer Seite weit entfernt in der Zukunft liegt. Aber diese Zukunft ist schon längst da! Viele Menschen behaupten von sich, sie hätten noch keinen Kontakt mit Robotern gehabt, oder zumindest nicht mit Robotern, die sie als solche beschreiben würden. Denn wir alle glauben immer noch, dass die Roboter, wenn sie denn kommen, humanoide Roboter sein werden, so wie wir sie aus Science Fiction Filmen kennen.„Die Ambivalenz in unserm Verhältnis zu Robotern hat schon immer eine zentrale Rolle gespielt.“
Aber tatsächlich sind wir von Robotern und robotischen Systemen umgeben, die jede nur erdenkliche physische oder digitale Form annehmen können, jede Materialität, jeden Umfang und jeden Intelligenzgrad: von der Drohne bis zur Selbstbedienungskasse, vom Kran bis zum Nanoroboter und vom Staubsauger, der so schlau ist wie eine Amöbe, bis zum Online-Chatbot, der charmant über Kunst plaudert.
Ob wir uns auf eine Zukunft mit Robotern freuen, oder ob uns davor grauen sollte, ist also weniger dringlich als die Frage danach, ob wir den politischen und ökonomischen Strukturen aus Menschen, Organisationen und Infrastrukturen, die sich hinter ihnen verbergen, vertrauen können. Außerdem ist eine wichtige Erkenntnis aus unserer Recherche zur Ausstellung die, dass die Ambivalenz in unserm Verhältnis zu Robotern schon immer eine zentrale Rolle gespielt hat. Wahrscheinlich werden wir deshalb auch immer beides sein, wenn es um Roboter geht: erfreut und misstrauisch zugleich.
Ob wir uns auf eine Zukunft mit Robotern freuen, oder ob uns davor grauen sollte, ist also weniger dringlich als die Frage danach, ob wir den politischen und ökonomischen Strukturen aus Menschen, Organisationen und Infrastrukturen, die sich hinter ihnen verbergen, vertrauen können. Außerdem ist eine wichtige Erkenntnis aus unserer Recherche zur Ausstellung die, dass die Ambivalenz in unserm Verhältnis zu Robotern schon immer eine zentrale Rolle gespielt hat. Wahrscheinlich werden wir deshalb auch immer beides sein, wenn es um Roboter geht: erfreut und misstrauisch zugleich.
Werden Roboter unsere Arbeitsplätze stehlen? Wenn ja, wann?
In vielerlei Hinsicht haben sie uns bereits die Jobs gestohlen. Aber was wir dabei nicht vergessen sollten: Die Furcht vor dem Arbeitsplatzverlust durch neue Technologien ist so alt wie die erste Industrielle Revolution. Damals waren es Webstuhl und Dampfmaschine, die hunderttausendeArbeitsplätze obsolet machten. Seitdem hat jeder Technologiesprung dieselben Diskussionen ausgelöst: zuletzt der Personal Computer in den 1980ern, das Internet in den 1990ern und nun der Roboter. Die Zeit hat gezeigt: Wir haben immer neue Arbeitsfelder gefunden, auch wenn sich die Rahmenbedingungen seit dem 18. Jahrhundert drastisch verändert haben. Die Arbeiten von Architekten, Designern, Filmemachern und Künstlern, die wir in „Hello, Robot.“ zeigen, versuchen wir, vor dem Hintergrund des technischen und sozialen Fortschritts diese Thematik aus einer zeitgenössischen Perspektive zu beleuchten.Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine
11.02.2017 – 14.05.2017
Vitra Design Museum, Vitra Campus
11.02.2017 – 14.05.2017
Vitra Design Museum, Vitra Campus
Veröffentlichungsdatum: 16.02.2017
Autor: Vitra
Bilder: Vitra Design Museum