Vera Köller & Lukas Cober: Umbau eines alten Bergarbeiterhauses in der Nähe von Maastricht

Vera Köller arbeitet als Chirurgin in einem Krankenhaus in Eschweiler. Lukas Cober ist Künstler und Produktdesigner und betreibt in Maastricht ein Studio für skulpturales Möbeldesign. Beide stammen aus Aachen und leben mit ihrem Hund in einem umgebauten Bergarbeiterhaus in der Nähe von Maastricht.

Vera Köller: Ich wollte schon immer in der Nähe der Natur leben. Das Haus steht am Waldrand. Wie der Berg selbst besteht es aus Mergelstein, mit gewölbten Decken, alten Türen und einem direkten Zugang zum Berg und den Höhlen.

Lukas Cober: Als wir das Haus entdeckten, sah ich sofort das Potenzial. Unser Plan war, sofort nach dem Einzug mit der Renovierung zu beginnen. Wir legten Matratzen in dem staubigen Wohnzimmer aus und begannen im Raum nebenan mit der Arbeit. Auf diese Weise nahm das Haus Schritt für Schritt Gestalt an, quasi organisch.

VK: Wir haben Betonböden gegossen, das Dach isoliert, Wände herausgerissen und Steinblöcke abgetragen. Ich scheue mich nicht vor harter Arbeit – ich weiss, wie ich Dinge praktisch umsetze. Während das Haus Gestalt annahm und immer schöner wurde, entwickelten wir selbst uns ebenfalls weiter und schufen eine tiefere Verbindung mit dem, was wirklich wichtig ist.

LC: Vera hat Farbe in das Haus gebracht, wie z. B. durch den gelben Spiegel und das gelbe Treppenhaus. Zuerst war ich davon nicht so begeistert, weil ich alles schlank und minimalistisch wollte. Aber jetzt ist es beides, und ich bin mit dem Ergebnis total glücklich.
«Entweder gestalten wir unsere eigenen Möbel oder wir wählen Stücke aufgrund ihrer Materialien und ihrer Haptik aus. Bei allem steht dabei die Handwerkskunst im Mittelpunkt. Die Dinge müssen einen persönlichen Touch und eine gewisse Leichtigkeit haben.»
Lukas Cober
VK: Wir mussten uns auch anpassen. Hier zu leben bedeutet mit der Natur zu leben – also mit hoher Luftfeuchtigkeit und viel Schatten. Es bedeutet aber auch Schutz. Man fühlt sich vom Wald und dem Berg umarmt.

LC: Für mich bedeutet «bauen», mit meinen Händen zu arbeiten. Entweder gestalten wir unsere eigenen Möbel oder wir wählen Stücke aufgrund ihrer Materialien und ihrer Haptik aus. Bei allem steht dabei die Handwerkskunst im Mittelpunkt. Die Dinge müssen einen persönlichen Touch und eine gewisse Leichtigkeit haben.

VK: Möbelstücke müssen für uns eine Geschichte erzählen oder selbstgemacht sein. Möbel, die nicht nur funktional sind, sondern auch inspirieren, erwecken ein Haus zum Leben.

LC: Das Haus wird nie fertig sein. Es ist ein Projekt, das sich ständig weiterentwickelt. Für mich muss der kreative Prozess immer weitergehen. Das gilt auch für dieses Haus.
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