Vitra

Wie alles begann. Und wo.

1937 übernahm Willi Fehlbaum in Basel das Ladenbauunternehmen Graeter, in dem er zuvor seine Ausbildung gemacht hatte. Im benachbarten Weil am Rhein, auf der anderen Seite der schweizerisch-deutschen Grenze, eröffnete seine Frau Erika 1950 eine weitere Fabrikationsstätte. Der Firmenname wurde zunächst – anspielend auf «Vitrine» – um die Bezeichnung Vitra ergänzt und es entstand ein erstes Vitra-Logo. Später fiel der Namensbestandteil Graeter weg.

1956 zog das Basler Unternehmen in ein neu gebautes Verwaltungs- und Fabrikgebäude im Vorort Birsfelden. Dort wurde im Folgejahr und etwas später auch im deutschen Werk mit der Lizenzproduktion der Entwürfe von Charles und Ray Eames begonnen. Zur Vergrösserung der Produktionsflächen erwarb Erika Fehlbaum im Laufe der Jahre in Weil am Rhein Grundstücke von Verwandten und von benachbarten Grundstückseigentümern. So entwickelte sich dieser Standort zum Hauptproduktionsgelände von Vitra und ab den frühen 1980er-Jahren zu jenem Ort, der heute als Vitra Campus bekannt ist und jedes Jahr Hundertausende Besucherinnen und Besucher empfängt.
Sowohl das Vitra Center in Birsfelden, Sitz der Unternehmensleitung und Produktentwicklung von Vitra, als auch die ab 1981 errichteten Fabrikations- und Logistikhallen, die Gebäude des Vitra Design Museums, das Feuerwehrhaus, der Konferenzpavillon, der Oudolf Garten, das VitraHaus sowie die restituierten Gebäude und Kunstinterventionen auf dem Vitra Campus stammen von bedeutenden Architektinnen und Künstlern. Als Meilensteine zeitgenössischer Architektur sind diese Bauten in einer solchen Dichte wohl weltweit einzigartig und in ihrer Summe Ausdruck des kulturellen Interesses von Vitra an Design und Architektur. Das VitraHaus ist der Flagshipstore von Vitra und thematisiert in wechselnden Wohnarrangements die Prinzipien «Select & Arrange» und «Be a good host» von Charles und Ray Eames.
1984, in einer frühen Phase der Entstehung des Vitra Campus, war Ray Eames zur Einweihung der Skulptur «Balancing Tools» von Claes Oldenburg und Coosje von Bruggen noch einmal zu Besuch in Weil am Rhein. Ein Jahr nach Rays Tod wurde 1989 das Vitra Design Museum eröffnet, das seither mehrfach Ausstellungen zum Werk von Charles und Ray Eames gezeigt hat. Ein grosser Teil des dreidimensionalen Nachlasses der Arbeit von Charles und Ray Eames aus dem Eames Office wurde vom jungen Museum als Sammlung in Obhut genommen. Auf die enge Verbindung zwischen Vitra und den Eames weisen heute auch die Strassennamen «Charles-Eames-Strasse» und «Ray-Eames-Strasse» auf dem Vitra Campus hin.

Veröffentlichungsdatum: 19.4.2023
Bilder: Adrian Gaut; Rolf Frei; Thomas Dix; Vitra;

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